Hindernisse in der Praktik

Nataliya Urban

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Ziemlich oft beginnt man zu praktizieren, indem man ein Seminar besucht, aber dann hört man wieder auf, denn "es klappt irgendwie nicht". Oder noch interessanter: es tauchen plötzlich persönliche Probleme auf, die man mit einer erfolgreichen Entwicklung gar nicht verbinden kann.

Das geschieht sowohl bei der Praktik von Zhong Yuan Qigong, als auch bei anderen Praktiken. Gelegentlich kommt es vor, dass die erlernte Praktik diesem konkreten Menschen in diesem Stadium seines Lebens tatsächlich nicht passt und man das Richtige noch finden muss.
Aber viel öfter begegnet man sozusagen den allgemeinen Hindernissen, die mehr oder weniger normal im Laufe des Übens sind und die man einfach bewältigen muss, um in der Selbstentwicklung weiter zu kommen.

Hier versuchen wir die häufigsten Hindernisse zu beschreiben und mögliche Ratschläge zu geben. Mehrere davon beschreibt Xu Mingtang in seinen Büchern.
 

Nataliya Urban

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1. Vergnügen, Sucht nach Vergügen.
Wenn man viele Probleme im realen Leben hat, empfindet man oft ein richtig großes Vergnügen beim Praktizieren von Qigong: Leichtigkeit, Freiheit, Entspannung. Und man will den Qigong-Zustand gar nicht mehr verlassen. So hält man sich von eigenen Problemen fern, statt sie zu lösen.
Wir praktizieren Qigong, um ein besseres Leben auf dieser Erde, hier und jetzt zu führen. Die ZY Qigong Praktik gibt uns fast uneingeschränkte Möglichkeiten, dies zu machen: Gesundheit, viel Energie, einen klaren Verstand.
Deswegen ist es wichtig, die während des Übens angesammelte Energie korrekt anzuwenden, sich mit den Aufgaben des realen Lebens auseinanderzusetzen, der Familie und anderen Menschen zu helfen usw.
Wir praktizieren Qigong für das Leben - und leben nicht für das Qigong.
 

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2. Eine andere Art von Vergnügen sind angenehme Empfindungen, Phänomene während der
Praxis.
Manchmal sehen Menschen wunderschöne Bilder in der Meditation oder geraten in einen allzu
angenehmen Zustand, den man immer und immer wieder erleben will.
Wenn so ein Mensch weiter praktiziert, wünscht er sich unwillkürlich, in diesen Zustand
zurückzukehren, schöne Landschaften wieder zu sehen, dieselbe Leichtigkeit und Entspannung zu
spüren etc.
Aber wenn man in seinem Bewusstsein immer wieder zu einer vergangenen Situation zurückkehrt,
bremst man die eigene Entwicklung und bleibt an einer Stelle stehen. So kann sich das Bewusstsein
nicht entspannen und verändern - es ist programmiert, die gleichen Empfindungen zu empfangen. Das
ist keine richtige Art und Weise zu praktizieren!

Schenken Sie deswegen Phänomenen, denen Sie bei der Praxis begegnen, keine besondere
Beachtung,
egal ob sie angenehm oder nicht sind. Sie werden erscheinen und wieder verschwinden.
Dies sind nur Phänomene, eine Art Spiel Ihres Bewusstseins bzw. Reinigung Ihres energetischen
Körpers.
Wenn die Zeit kommt, werden Sie tatsächlich Information (Images) empfangen können, die Ihre
Weisheit und Ihr Können erweitern werden. Dann werden Sie sofort Bescheid wissen.
 

Nataliya Urban

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3.Wissen
Ziemlich viele Menschen sind gierig nach Wissen. Wir westliche Menschen sind in diesem Sinne vorbelastet: in jedem Beruf, in jeder Tätigkeit ist es so, dass derjenige (diejenige), der mehr Wissen hat, hat auch mehr Können, mehr Erfolg usw. Deswegen streben viele Menschen am Anfang ihrer Praxis (und auch später!) maximal viel Wissen über Qigong zu sammeln, sich viele Fakten zu merken, Phänomene zu analysieren, nach Erklärungen und Vergleichen zu suchen....

Zum einen, wenn man die Praktik gut genug versteht, kann man auch besser praktizieren. Wir leben nicht im Alten China, wo Schüler ihrem Lehrmeister aufs Wort gehorchten und um keine Erklärungen baten - das ist eine Tatsache. Wir lernen viel durch unseren Verstand und wollen deswegen alles verstehen.

In Qigong ersetzt allerdings das Verstehen nicht die Erfahrung.
Und Erfahrung kommt nur aus eigener Praxis.
Man kann sie nicht erwerben, indem man Bücher oder Foren liest, andere Leute befragt usw., wenn auch diese Gespräche sehr interessant sein mögen und viel Information bringen mögen. Wenn man nicht praktiziert, sondern nur liest oder redet über Qigong, macht man auch kein Qigong, denn man sammelt nicht die eigenen Erfahrungen, sondern die von anderen Menschen.

Wenn Sie merken, dass Sie dazu neigen, viel Wert auf die Theorie, das Wissen über Qigong zu legen, versuchen Sie sich etwas zurückzuhalten, damit das Ihre Praxis nicht stört.
Informieren Sie sich gern über die Grundlagen von Qigong, den Sinn verschiedener Übungen usw., wenn das Ihnen hilft, besser und bewusster zu praktizieren. Aber seien Sie nicht gierig nach der Information, versuchen Sie nicht jede Kleinigkeit zu analysieren - mit der Zeit werden Sie viel tieferes Wissen durch das praktizieren bekommen. Und das wird Ihr eigenes Wissen sein!
 
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